Oft werde ich gefragt, wie man Balance und Gleichgewicht im Yoga findet. Aus meinen Yogakursen kenne ich die Situation, dass Teilnehmer oft frustriert sind, wenn sie in Balance-Übungen wackeln, umfallen oder das Gleichgewicht verlieren.
Video: So findest Du die Balance in Yoga-Übungen
1. Es gibt keine immerwährende Balance
Dieser Punkt ist vermutlich der wichtigste. Balance-Übungen sind immer eine Momentaufnahme und unterliegen der ständigen Veränderung. Auch wenn es Dich vielleicht der Ausspruch nervt: „Das Leben ist Veränderung“ so stimmt das auch im Bezug auf die Yoga-Übungen. Das heißt: während Du in der Übungen (zum Beispiel Baum-Haltung) bist, bist Du ständig beschäftigt, die Balance und das Gleichgewicht neu aufzubauen. Du musst dich immer wieder neu erden, konzentrieren und die Mitte finden. Da ALLE Yoga-Übungen diesem Prozess der Veränderung unterliegen, kannst Du jeden Druck aus der Übung herausnehmen. Es ist NORMAL das Du wackelst. Manche wackeln einfach mehr und andere weniger.
2. Übe spielerisch und nimm an, was gerade ist
Balance-Übungen unterliegen nicht nur der Veränderung, sondern sind immer auch das Ergebnis Deiner momentanen Tages- oder Lebenssituation. Hast Du einen schweren und anstrengenden Tag gehabt, so wird es Dir vielleicht schwer fallen, dass Gleichgewicht zu finden. Bist Du im Urlaub oder hast ein entspanntes Wochenende (und Du übst Yoga), so gelingt es Dir einfacher. Die logische Konsequenz ist, dass Dir die Yoga-Übungen ein Spiegel für Deine Lebenssituation sind. Übe deshalb spielerisch und nimm an, was ist.
3. Mensch, ärgere Dich nicht.
Das ist auch ein wichtiger Punkt, den Du mit in die Übungspraxis nehmen kannst. So wie die Übungen immer wieder der Veränderung unterworfen sind und von der momentanen Gefühls- oder Tagesform abhängig sind, so brauchst Du Dich auch nicht zu ärgern. Je mehr Du Dich ärgerst, dass Du kein Gleichgewicht findest, desto mehr setzt Du Dich unter Druck. Das schlimmste was passieren kann ist, dass Du die Lust am Yoga verlierst. Deshalb ärgere Dich nicht und arbeite an Deiner Basis.
4. Basis schaffen. Schnell mal Balance geht nicht!
Bestimmt hast Du selbst schon gemerkt, dass eine stabile Basis – ein festes Fundament – eine wichtige Voraussetzung für Balance in Yoga-Übungen ist. Damit ist gemeint, dass Du Dir Zeit lässt, um die Füße oder Hände korrekt auszurichten, den Boden als Fundament zu spüren und Dich mit Ihm zu verbinden. Gerade wenn Du die Balance verloren hast und die Übung mal „schnell“ nochmals einnehmen magst, scheiterst Du oft. Es fehlt die Verbindung zum Boden, Du hast keine Basis.
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Deshalb: Immer bewusst ERDEN bei den Yoga-Übungen, Stabilität und Energie in den Körper ziehen. Verbinde Dich mit dem Atem. Atme aus – drück die Füße in den Boden. Atme ein – zieh die Energie gedanklich in den Körper.
5. Nutze Hilfsmittel – mach es Dir leicht.
Gerade für Balancehaltungen sind Hilfsmittel eine wunderbare Unterstützung. Im Video oben siehst Du, wie einfach es ist, die Baum-Haltung zum Beispiel an der Wand oder mit einem Stuhl zu praktizieren. Damit bekommst Du ein Gefühl für die grobe Form der Asana und Du entwickelst Vertrauen in die Praxis. Irgendwann später lässt Du die Hilfsmittel weg und die Übungen gelingen trotzdem.
Fazit: Balance zu finden ist ein Prozess. Yoga hilft Dir zu erkennen, dass Balance ein festes Fundament im Leben braucht. Gleichgewicht muss immer wieder neu erarbeitet und aufgebaut werden. Je verbissener Du übst, desto schwerer wird. Übe Yoga immer mit einer spielerischen Leichtigkeit und nutze Hilfsmittel, um es Dir leicht zu machen.