Neulich wurde ich gefragt: Ich habe 3 Prolabs (Bandscheibenvorfälle) in der Halswirbelsäule. Was muss ich im Yoga beachten?
Da bei Bandscheibenvorfällen besondere Achtsamkeit und Vorsicht geboten ist, ist eine Ferndiagnose nicht möglich. Aber ich habe mal die Literatur studiert, das Internet durchstöbert und auch mit befreundeten Yogalehrern das Thema „Yoga und HWS“ angesprochen.
5 Tipps zum Yoga-Üben mit Problemen in der Halswirbelsäule
1. Arzt konsultieren, ja aber…
Grundsätzlich ist es gut, einen Arzt zu fragen, ob Yoga das richtig ist. ABER leider ist es auch so, dass Ärzte noch immer ein falsches Bild vom Yoga haben und es mit extremen Verrenkungen gleichsetzen. Es kann sein, dass du drei Ärzte fragst und drei unterschiedliche Meinungen bekommst. Sicherheit und Vertrauen entstehen so natürlich nicht. Deshalb hole Dir gern eine zweite Meinung ein und horche in Dich selbst hinein. Was sagt deine innere Stimme?
2. Nicht jede Yoga-Übung ist gut für Dich!
Das ist für mich der WICHTIGSTE Punkt. Yogaschriften behaupten, es gibt 8,4 Millionen verschiedene Yoga-Übungen (Asanas), wobei davon 84 besonders gut für uns sein sollen. Es geht hier nicht um die Zahl. Aber Du siehst, wenn Du die Yoga-Übunegn die die HWS beanspruchen WEGLÄSST, so hast Du immer noch genügend Übungen zum praktizieren. So übst Du einfach die Übungen, die für die HWS unproblematisch sind und Dein restlicher Körper profitiert davon, bekommt Stärke, Flexibilität und es kann eine innere Ruhe entstehen. Der große Haken ist nur: Was sind die richtigen Übungen für Dich? Welche Übungen solltest Du nicht machen?
3. Folgende Übungen lässt du bitte weg!
Es geht im Yoga besonders für DICH darum, die HWS in Ihre natürlich Ausrichtung zu bekommen. Und zwar in jeder Position!
Folgendes ist für Dich tabu:
- Umkehrstellung, Kopfstand, Pflug, Schulterstand (siehe Video)
- Starkes Überstrecken der HWS zum Beispiel in der Kobra, keinen Fisch üben
- Kopfdrehen oder seitliches wegknicken unbedingt vermeiden
Wenn Du es schaffst, in den Körper hineinzuspüren, wirst Du erkennen, welche Yoga-Übungen gut für Dich sind. Es ist hilfreich, einen guten Yogalehrer zu konsultieren. Diesen musst Du erstmal finden, genau so wie einen guten Arzt. Qualität und Wissen sind hier extrem wichtig.
4. Exakte Ausrichtung der Wirbelsäule
Ich habe schon geschrieben, dass die HWS eine natürliche Verlängerung der Brustwirbelsäule sein sollte. Es geht also um Länge in der Wirbelsäule. Du stärkst die Muskulatur im Halsbereich schon dadurch, dass Du den Kopf in den Yoga-Übungen NICHT hängen lässt. Da Du hier auf natürliche Weise der Schwerkraft entgegenarbeitest, wird die Muskulatur schon beansprucht. Auf diese feine und sanfte Art entsteht mehr Stabilität.
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5. Schulter- und Nackenbereich öffnen
Oft ist es so, dass durch Probleme in der HWS auch der Schulter- und Nackenbereich verspannt sind. Hier helfen sanfte Massagen und auch Wärme kann Linderung erzeugen. Wichtig ist, gehe sanft und achtsam mit Dir selbst um. Es gibt wunderbare Übungen, um Spannungen im Schulter- und Nackenbereich zu lösen.
Fazit: Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass Du Yoga auch Üben kannst, wenn Du unter einem HWS-Syndrom „leidest“. Übe mit Kopf und Verstand. Lass Yoga-Übungen weg, die die HWS beanspruchen oder in eine unnatürliche Position bringen. Achte unbedingt auf Deine Schmerzen. Was zu beachten ist, erfährst Du hier im Video.
Danke für Dein Interesse am Yoga.
Wir sehen uns auf der Matte!